Und wo sollen wir jetzt rutschen? – Wenn Kinderlachen zum Problem wird
Es klingt wie ein schlechter Scherz – ist aber leider Realität: Die Stadt hat entschieden, die Rutsche am Spielplatz Bismarckstraße abzubauen. Der Grund? Anwohnerbeschwerden über „Lärmbelästigung“. Gemeint ist: das Lachen und Rufen spielender Kinder.
Was in der Bismarckstraße passiert ist, steht exemplarisch für eine Entwicklung, die uns Sorgen macht. Immer öfter werden Kinder im öffentlichen Raum als störend empfunden. Immer häufiger setzen sich Einzelinteressen gegen das durch, was eigentlich selbstverständlich sein sollte: dass Kinder spielen dürfen. Laut, lebendig, mittendrin.
Ein Spielplatz ist kein Ort des Schweigens. Und eine Rutsche ist kein Luxus, sondern Ausdruck einer Stadt, die Kinder ernst nimmt. Wer ihnen den Raum zum Spielen nimmt, nimmt der Stadt ihre Zukunft.
Wir haben eine Anfrage an den Bürgermeister gestellt. Wir wollen wissen, ob es wirklich keine Alternative gab. Ob die Kinder selbst – vertreten durch ihren Jugendrat – überhaupt gefragt wurden. Und was die Stadt künftig zu tun gedenkt, um wohnortnahe Spielflächen zu erhalten, statt sie zu verlagern oder zu opfern.
Denn Kinder brauchen keine Ermahnung – sie brauchen Ermutigung. Sie brauchen Orte, an denen sie willkommen sind. Auch wenn sie laut lachen. Auch wenn es nicht jedem passt. Gerade dann.
👉 Die vollständige Anfrage kann hier als PDF eingesehen werden.
Zusätzliche Anfrage
Durch unsere Anfrage vom 16. Juli wurde öffentlich, dass die Rutsche am Spielplatz Bismarckstraße abgebaut wurde. Die Reaktionen aus der Stadtgesellschaft – insbesondere von Familien – sprechen eine klare Sprache: Unverständnis und berechtigte Empörung.
Zusätzlich sorgt das auf dem Spielplatzgelände angebrachte Schild für Irritation. Die darauf formulierten Hinweise lassen erkennen, dass Kinder dort nur noch eingeschränkt spielen sollen – ruhig, möglichst ohne Lärm. Das Ziel eines Spielplatzes als Ort des freien, unbeschwerten Spiels wird damit in Frage gestellt.
Ergänzend zu unserer ersten Anfrage wollen wir deshalb wissen, seit wann das betreffende Schild am Spielplatz hängt und ob dieses oder ein inhaltlich vergleichbares Schild auch auf anderen Spielplätzen im Stadtgebiet verwendet wird.
Unsere zweite Anfrage vom 18. Juli finden Sie oben.
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