Iserlohn braucht Fachkräfte: Bewerberpool einrichten – Initiativbewerbungen annehmen
Die Stadt Iserlohn steht – wie viele Kommunen – vor der Herausforderung, qualifizierte Fachkräfte für zentrale Aufgaben zu gewinnen. Viele Stellen bleiben lange unbesetzt, was die Mitarbeitenden zusätzlich belastet und wichtige Projekte verzögert. Umso dringlicher ist es, die Personalgewinnung moderner und effizienter zu gestalten. Die SPD-Ratsfraktion fordert deshalb die Einführung eines strukturierten Bewerberpools für Initiativbewerbungen. „Wir brauchen eine Verwaltung, die handlungsfähig bleibt – gerade in den Bereichen Stadtplanung, IT und Kinderbetreuung“, betont Eva Kitz, Vorsitzende der SPD-Fraktion. „Dazu gehört auch, Menschen, die sich mit ihren Fähigkeiten aktiv einbringen möchten, nicht abzuweisen, sondern ihnen eine Perspektive zu bieten.“ Dazu passt, dass sich nun auch die Verwaltung mit dem Thema Initiativbewerbungen beschäftigt – wenn auch mit Blick auf 2026.
Die SPD-Fraktion sieht hier dringenden Handlungsbedarf: Eine moderne Verwaltung muss aktiv um Talente werben und dabei neue Wege gehen. Personalgewinnung ist längst ein strategisches Zukunftsthema, das über die Handlungsfähigkeit der Stadt entscheidet. Die jüngst beschleunigten Abläufe in Bewerbungsverfahren sind ein Anfang – aber keine Antwort auf den zunehmenden Wettbewerb um Fachkräfte. Besonders gefragt sind derzeit qualifizierte Fachkräfte wie Ingenieurinnen und Ingenieure für Stadtentwicklung, Informatikerinnen und Informatiker für die Digitalisierung der Verwaltung, Erzieherinnen und Erzieher für Kitas sowie Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger im Bereich Straßenverkehr und Feuerwehr. Doch Initiativbewerbungen sind aktuell nicht vorgesehen – Bewerbende erhalten ein Standardschreiben mit Verweis auf die Stellenangebote im Internet. Eine gezielte Nachverfolgung potenziell geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten ist so nicht möglich.
Erst mit zusätzlichem Personal und technischen Anpassungen, so die Verwaltung, könne frühestens 2026 ein solcher Pool eingeführt werden. Immerhin: Eine neue halbe Stelle im Personalbereich wurde bereits geschaffen, und eine Zustimmung zur Pool-Nutzung durch Bewerbende ist vorgesehen. Auch die Möglichkeit, vorbehaltliche Zusagen frühzeitig nach Bewerbungsgesprächen zu erteilen, hat die Stadt inzwischen eingeführt.
Die SPD-Fraktion begrüßt diese ersten Schritte – sieht aber noch erheblichen Nachholbedarf. „Andere Kommunen machen längst vor, wie ein Bewerberpool gezielt qualifiziertes Personal anspricht“, so Kitz. „Wir erwarten, dass Iserlohn hier zügig nachzieht und sich dabei mit erfahrenen Städten vernetzt.“ Die SPD hat daher konkrete Fragen an die Verwaltung gerichtet – etwa zur technischen und organisatorischen Umsetzung eines Bewerberpools, zur Einwilligungslösung für Bewerbungen und zur weiteren Beschleunigung des Auswahlverfahrens.
Klar ist: Wer die besten Köpfe will, muss heute auch neue Wege gehen. „Es ist gut, dass das Thema jetzt in den Blick genommen wird. Entscheidend ist, dass wir den nächsten Schritt jetzt auch wirklich gehen – damit engagierte Bewerberinnen und Bewerber bei uns in Iserlohn eine Chance bekommen“, so Eva Kitz.