Einrichtungsleiter Dirk Niggemann im Gespräch mit Sozialpolitiker Michael Scheffler und der Fraktionsvorsitzenden Eva Kitz (v.l.n.r.)

SPD fordert Pakt für Pflege

May 2025  — 
 PflegeMichael SchefflerEva KitzFraktion

„Wir wollen den Pakt für Pflege“, macht die SPD-Fraktionsvorsitzende Eva Kitz deutlich. „Pflege muss dort organisiert werden, wo sie stattfindet – vor Ort. Die Verantwortung von Bund und Land muss es ermöglichen, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen und die Pflege langfristig zu finanzieren“, erklärt Michael Scheffler. Nicht nur die Pflegeversicherung ist zu reformieren, sondern auch konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der Pflegeeinrichtungen zu treffen.

„Die Menschen, die sich um die Pflege kümmern, sind häufig auch die gleichen, die sich fragen, wie sie das alles bezahlen können. Die Unsicherheit bei den Angehörigen ist groß“, ergänzt der stellvertretende Bürgermeister Michael Scheffler. Pflege muss für alle zugänglich und bezahlbar bleiben.

Pflege ist gesellschaftliches Kernanliegen

„Pflege ist eines der wichtigsten sozialpolitischen Themen unserer Zeit“, betont die SPD-Fraktionsvorsitzende Eva Kitz. Angesichts der dramatischen Zahlen, die die Branche betreffen – im Jahr 2024 sind in Nordrhein-Westfalen 112 Pflegeheime insolvent gegangen und 274 Pflegedienste sowie 111 Tagespflegeeinrichtungen haben geschlossen – ist der Handlungsbedarf klar. Anlässlich des Internationalen Tags der Pflegenden am 12. Mai trafen sich Kitz und der stellvertretende Bürgermeister Michael Scheffler mit Dirk Niggemann, Einrichtungsleiter des AWO-Seniorenzentrums Iserlohn.

„Pflegeeinrichtungen sind unverzichtbar. Der Bau einer neuen Einrichtung dauert bis zu fünf Jahren. Zentrale Frage bleibt außerdem das Personal“, so Scheffler weiter. Die Sozialdemokraten fordern hier nicht nur neue Impulse, sondern eine starke, zukunftsfähige Versorgungsstruktur, die nicht nur ältere, sondern auch jüngere Menschen umfasst, die Pflege benötigen.

Quartiersprojekt als Chance

Ein wichtiger Lösungsansatz liegt in der Umsetzung in Quartiersprojekten. Dirk Niggemann schwebt ein Netzwerk vor, das Menschen frühzeitig unterstützt, ihre Pflegebedürftigkeit abzuwenden oder zumindest abzumildern. „Die Akteure sind bereits in ihren Quartieren aktiv, aber sie müssen miteinander bekannt gemacht werden“, erklärt er. Vor Corona hätte das im Umfeld des Seniorenzentrums in der Schulstraße bereits funktioniert. Iserlohn habe hier Potenzial, das noch besser genutzt werden muss. Solche Quartiersprojekte könnten nicht nur die Pflege vor Ort verbessern, sondern auch das soziale Miteinander stärken und Einsamkeit begegnen.

„Die Stadtverwaltung muss diese Projekte begleiten und vorbereiten, damit die vorhandenen Ressourcen und Initiativen vor Ort noch besser zusammengeführt werden“, erklärt Eva Kitz. Sie sieht in der Digitalisierung eine Schlüsselrolle, um die Pflege zu entlasten und zu verbessern. „Mit digitalen Hilfsmitteln wie etwa Sensoren zur Sturzerkennungs oder einer einfacheren digitalen Pflegeplanung können sowohl Pflegebedürftige als auch Angehörige unterstützt werden.“

Zukunft der Pflege

Kitz, Scheffler und Niggemann sind sich einig: „Pflege ist ein zentrales Thema, das uns alle betrifft. Wir in Iserlohn nehmen die Herausforderung an und setzen uns für Lösungen ein, die vor Ort wirken. Doch auch Bund und Land müssen ihren Beitrag leisten – mit einer besseren Finanzierung und klaren Rahmenbedingungen.“ Nur so könne die Pflege der Zukunft erfolgreich gestaltet werden.

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