Wir wollen ein Gesamtverkehrskonzepts für Kalthof, um die Straßen für alle Verkehrsteilnehmer:innen sicherer zu gestalten. Die geplante Aufweitung der Eisenbahnüberführung über die Leckingser Straße bietet die Gelegenheit, den Verkehr in Kalthof neu zu organisieren.
Daher sollen im Zusammenhang mit den geplanten Umbaumaßnahmen weitere Schritte unternommen werden, um die Verkehrssicherheit und Lebensqualität im Dorf für seine großen und kleinen Bewohner:innen zu verbessern. Um nicht nur mit Einzelanträgen zu laborieren, soll jetzt ein Gesamtkonzept entwickelt werden.
Dabei sollen die Bürger:innen, die ansässigen Betriebe sowie die Leitung und Schulpflegschaft der Grundschule beteiligt werden. Die Einwohner:innen und Wirtschaftsunternehmen Kalthofs sind im wesentlich die Adressat:innen der zu beschließenden und umzusetzenden Maßnahmen. Daher soll die Verwaltung unter Beteiligung der politischen Vertreter:innen geeignete Formate anbieten, um Transparenz herzustellen und Mitgestaltung des unmittelbaren Lebensumfelds der Kalthofer:innen zu ermöglichen. Ein besonderes Augenmerk soll dabei insbesondere auf die Sicht der Schüler:innen der Grundschule gelegt werden.
Sieben Punkte für mehr Verkehrssicherheit und Lebensqualität in Kalthof
1. Schwerlast-Durchgangsverkehr umleiten
Verschiedene Sperrungen aufgrund von Baustellen an umliegenden Bundesstraßen sowie insbesondere durch die derzeit notwendige großräumige Umfahrung der A 45 tragen zusätzlich zur Belastung der Kalthofer:innen bei. Damit ist die Sicherheit des Schulwegs beeinträchtigt, sind Ruhestörungen und zusätzliche Abgase an der Tagesordnung. Der Lieferverkehr zum Gewerbegebiet Kalthof westlich der Kettenwerke Thiele muss weiter gesichert bleiben.
2. Tempo-30-Zone ausweiten
Die Absenkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h im gesamten Bereich von der Kalthofer Straße bis vor den Kreisverkehr würde die Verkehrssicherheit deutlich erhöhen. Den Wohngebietscharakter hat Kalthof bereits an dieser Stelle. Auch im übrigen Dorf gilt Tempo 30.
3. Neukonzeption des Schulwegs
Die Aufweitung der Eisenbahnüberführung bietet jetzt die große Chance, die Fußgänger:innenströme insbesondere der Kinder der Grundschule Kalthof neu zu konzipieren. Mit dem Blick aus den Augen der Schüler:innen kann ihre Perspektive auf ihre Realität und ihre Wahrnehmung bezogen werden, um für unsere „schwächsten“ Verkehrsteilnehmer:innen einen starken Beitrag zu ihrer alltäglichen Sicherheit zu leisten. Geprüft werden sollen beidseitige Fuß- und Radwege im Tunnel. Die neuen Radwege sind in die bestehende Radverkehrsstruktur Iserlohns einzubinden.
4. Zebrastreifen im Kreuzungsbereich Leckingser Straße und Am Spring
Die Einrichtung von Fußgängerüberwegen im Kreuzungsbereich der Leckingser Straße und der Straße Am Spring würde die Sicherheit des Schulweges wesentlich verbessern. Die Einrichtung von Zebrastreifen wird insbesondere seitens der Eltern immer wieder angesprochen. In Verbindung in Punkt 3, der Neukonzeption des Schulweges im Bereich der Eisenbahnüberführung, würde die Verkehrssicherheit der Kalthofer Schüler:innen wesentlich verbessert.
5. Parksituation vor Sparkasse und Bäckerei verbessern
Die Parksituation in der unmittelbaren Umgebung der Bushaltestelle Mitte an der Sparkasse und Bäckerei ist als gefährlich zu beschreiben. Die Einsichtigkeit des querenden Verkehrs soll verbessert werden, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
6. Bischofsmützen am Ortsausgang Kalthof
Die am Ortsschild befindliche Engstelle der Leckingser Straße an der Kreuzung zur Straße Winterfeld wird häufig großzügig umfahren – betroffene Anwohner:innen regten hier Sichtzeichen zur besseren Verkehrslenkung an. Die kleinen orangefarbenen Plastikplatten mit Reflektoren (sog. „Bischofsmützen“) sollen es den Autofahrer:innen in Richtung des Dorfs einfacher machen, zu erkennen, auf welcher Spur sich der Gegenverkehr befindet, auch um die Ausfahrt aus der Straße Winterfeld sicherer zu gestalten.
7. Schiene als Alternative zum Schwerlastverkehr
Es soll die Möglichkeit der Reaktivierung, Modernisierung und Digitalisierung des derzeit stillgelegten Gleises gemeinsam mit dem Industrieunternehmen Thiele und der Deutschen Bahn erörtert werden, um zukünftig den Lieferverkehr von der Straße auf die Schiene verlegen und die Deutsche Bahn als Co-Vorhabenträger:in an den Kosten beteiligen zu können. Die Gelegenheit ist günstig, da die DB Netz AG für die geplante Aufweitung der Eisenbahnüberführung ohnehin in die Gleise eingreifen muss.
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