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Wir müssen ernsthaft über eine dritte Gesamtschule sprechen

Eva Kitz, Fraktionsvorsitzende

„Die Nach­fra­ge an Gesamt­schul­plät­zen ist nach wie vor hoch. Poli­tik und Ver­wal­tung müs­sen reagie­ren, um den Eltern­wil­len bei der Wahl der wei­ter­füh­ren­den Schu­le zu gewähr­leis­ten“, so die SPD-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Eva Kitz. Sieb­zig Kin­der kön­nen im nächs­ten Schul­jahr nicht die von ihnen gewünsch­te Schul­art Gesamt­schu­le besu­chen – mehr noch als im Jahr davor. „Wir müs­sen ernst­haft über eine drit­te Gesamt­schu­le spre­chen“, so Kitz wei­ter. Im Dezem­ber 2021 ist die Zahl der Gesamt­schul­zü­ge noch redu­ziert wor­den. „Damals wie heu­te bestä­tigt sich aber unse­re Pro­gno­se, dass sowohl die Ver­wal­tung unter Bür­ger­meis­ter Micha­el Joi­the als auch die Mehr­heit des Rates einer Fehl­ein­schät­zung unter­la­gen“, ergänzt der stell­ver­tre­ten­de Schul­aus­schuss­vor­sit­zen­de Peter Leye, „die Leid­tra­gen­den sind unse­re Iser­loh­ner Kin­der.“ Der Bil­dungs­exper­te sieht den Hand­lungs­druck bei der Stadt. Die SPD-Frak­ti­on will daher drei Optio­nen durch die Ver­wal­tung ein­ge­hend geprüft haben:

  • die Erwei­te­rung um die not­wen­di­gen zusätz­li­chen Züge im Bestand der bei­den Gesamt­schu­len Iser­lohn (Nuß­berg und Ger­lingsen) und Seilersee,
  • die Wei­ter­ent­wick­lung einer bestehen­den wei­ter­füh­ren­den Schu­le zu einer Gesamt­schu­le und
  • den Bau einer drit­ten Gesamtschule.

„Es geht um nicht weni­ger, als dass alle Eltern ihr ver­fas­sungs­mä­ßig ver­brief­tes Recht der frei­en Schul­wahl wahr­neh­men kön­nen“, ergänzt Kitz. Die Sozialdemokrat:innen haben daher für die kom­men­de Sit­zung des Schul­aus­schus­ses einen Antrag eingereicht.

Peter Leye
Peter Leye, stellv. Vorsitzender des Schulausschusses

Der­zeit wird die Gesamt­schu­le Iser­lohn am Nuß­berg neu über­plant, um nach Jah­ren end­lich von der Con­tain­erlö­sung für die Ober­stu­fe weg­zu­kom­men. „Wir haben die Gele­gen­heit. Machen wir es doch rich­tig und pla­nen das neue Gebäu­de, das ohne­hin kom­men wird, so, dass die Züge auch auf­ge­nom­men wer­den kön­nen“, for­dert Leye. Die ver­brei­te­te Infor­ma­ti­on, man sei jetzt schon fest­ge­legt, sei nicht rich­tig. „Uns wur­de im Juni 2021 gesagt, wenn wir jetzt noch etwas an den Skiz­zen ändern wür­den, wür­de sich der gesam­te Bau um zwölf wei­te­re Mona­te ver­zö­gern. Heu­te sind wir 21 Mona­te wei­ter und haben noch kei­nen Bau­auf­trag zur Beschluss­fas­sung bekom­men,“ for­dert Leye. Das Schul­grund­stück am Nuß­berg gebe auch mehr Züge her als bis­her vor­ge­stellt wur­de. „Die Architekt:innenen pla­nen nach den Anfor­de­run­gen der Bau­her­rin, der Stadt Iser­lohn. Nach einer Rück­spra­che mit Schul­lei­tung und Schul­kon­fe­renz könn­te die Stadt Iser­lohn also Platz für mehr Züge bestel­len, bedarfs­ge­recht pla­nen und bau­en las­sen“, stellt der Schul­po­li­ti­ker klar.

Kein Tabu dür­fe es mehr sein, über eine drit­te Gesamt­schu­le auch in den poli­ti­schen Gre­mi­en zu ver­han­deln. „Dabei könn­te eine bis­he­ri­ge Schu­le wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den. Aber auch einem Neu­bau dür­fen wir uns nicht ver­schlie­ßen“, sieht Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Eva Kitz ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten, „die Gesamt­schu­le ist gewünscht und gewollt. Es darf kei­ne Poli­tik gegen die Kin­der und die zukünf­ti­ge Gene­ra­ti­on gemacht wer­den.“ Sie erin­nert dar­an, dass schon ein­mal von der Schul­kon­fe­renz einer Iser­loh­ner Schu­le beschlos­sen wur­de, zur Gesamt­schu­le zu wer­den. „Die Mit­be­stim­mungs­gre­mi­en müs­sen ernst genom­men wer­den. Auch mit Blick auf den Haus­halt ist die­ser Gesprächs­fa­den vor einer Neu­bau­pla­nung wie­der­auf­zu­neh­men“, for­dert die Sozialdemokratin.

Eine im März 2022 behan­del­te Ant­wort der Ver­wal­tung stell­te dar, dass an allen ande­ren wei­ter­füh­ren­den kei­ne Ableh­nun­gen zu ver­zeich­nen waren. „Selbst, wenn es hun­dert Anmel­dun­gen zusätz­lich beim Gym­na­si­um wären, wür­de die Schul­ver­wal­tung dafür sor­gen, dass die Schü­ler unter­ge­bracht wer­den“, empört sich Leye. Nur bei der Gesamt­schu­le wür­den Ableh­nun­gen aus­ge­spro­chen, und das von Anfang an.

„Das Konzept Gesamtschule ist in Iserlohn ein Erfolgsmodell. Schreiben wir die gute Geschichte weiter.“

Eva Kitz, SPD-Fraktionsvorsitzende