Immer mehr Eltern wünschen sich für Ihre Kleinkinder alternative Betreuungsformen – hierzu gehören seit einigen Jahren auch die Waldkitas, die sich in der Region großer Beliebtheit erfreuen. In den Nachbarkommunen Hemer und Menden spielen Kinder in an Kindertageseinrichtungen angeschlossenen Waldgruppen bei Wind und Wetter draußen. Das macht nicht nur viel Spaß, sondern ist auch gesund. Es ist mehrfach wissenschaftlich belegt, dass Waldkindergärten die Entwicklung von Kindern bei Gesundheit, emotionaler Ausgeglichenheit, Einfügung in Gruppensituationen, Motorik, Konzentration und Fantasie zusätzlich fördern.
Der Ausbau an Betreuungsplätzen bleibt eine wichtige Aufgabe in Iserlohn. Die Mitte Oktober veröffentlichte Studie der Bertelsmann-Stiftung „Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme 2022“ macht deutlich, dass bereits im nächsten Jahr deutschlandweit 384.000 Kitaplätze fehlen – davon allein 100.000 in NRW. Der Rechtsanspruch auf Kitaplätze lässt sich damit auch 2023 nicht für jedes Kind erfüllen. Wir beantragen, dass die Verwaltung die Errichtung eines Waldkindergartens in städtischer Trägerschaft prüft. Alternativ könnten Waldgruppen an bestehende Kindertageseinrichtungen angebunden und freie Träger auf dem Weg zu Waldgruppen unterstützt werden.
In Iserlohn könnte damit den bisher nicht umgesetzten Bauvorhaben und der ungleichen Verteilung zwischen den Einrichtungen begegnet sowie die Attraktivität und Profilschärfung erhöht werden. Waldgruppen bzw. Waldkitas benötigen lediglich einen Schutzraum, in den sie sich bei Extremwetterverhältnissen zurückziehen können, die Kinder spielen sonst draußen. Damit sind Waldgruppen sehr flexibel und kurzfristig einzurichten, insbesondere wenn sie an bestehende Einrichtungen angeschlossen sind.