Über zwei Drittel der Reptilienarten hierzulande sind bestandsgefährdet, weitere Arten sind akut vom Aussterben bedroht. Häufig können die Bestände nur durch gezielte Maßnahmen zum Natur- und Artenschutz aufrecht erhalten werden. Mit unserem Antrag „Errichtung von Reptilienburgen“ soll sich der Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz beschäftigen.
Unserer umweltpolitischen Sprecherin, SPD-Ratsmitglied Monika Stockmann aus Dröschede, ist Umweltschutz ein großes Anliegen. In der Vergangenheit wurden im Dorf bereits Insektenhotels und Nistkästen für Vögel aufgehängt. Auch die heimischen Reptilien sollen jetzt mit einfachen Mitteln kostengünstig geschützt und Habitate neu aufbaut werden.
Verlust der Lebensräume gefährdet Überleben
Die SPD-Ratsfraktion setzt sich für den Schutz und Erhalt der Reptilienpopulation in Iserlohn ein, die in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist. Durch Bautätigkeiten und andere Eingriffe in die Natur haben viele Reptilien ihre Lebensräume verloren, was ihre Fortpflanzung und ihr Überleben gefährdet. Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklung erachten wir es als notwendig, Maßnahmen zu ergreifen, um einen sicheren Lebens– und Brutraum für diese Tiere zu schaffen.
Wir schlagen die Errichtung von Reptilienburgen vor, die nicht nur als Rückzugsort für Reptilien dienen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Schutz unseres empfindlichen Ökosystems leisten. Reptilien spielen eine entscheidende Rolle in der Kontrolle von Schädlingspopulationen, indem sie als natürliche Räuber zum Gleichgewicht des Vorkommens von Insekten und kleine Nagetieren beitragen. Zudem sind sie wichtige Bioindikatoren, da sie empfindlich auf Umweltveränderungen reagieren und somit als Frühwarnsystem für den Zustand von Ökosystemen dienen.
Da der Rückgang der Reptilienpopulation maßgeblich auf menschliche Einflüsse zurückzuführen ist, sehen wir uns in der Verantwortung, aktiv zu handeln und den Bestand dieser faszinierenden Tiere langfristig zu sichern. Die Verwaltung soll nun prüfen, welche Bereiche im Stadtgebiet sich zur Errichtung einer Reptilienburg eignen und die Bürgerinnen und Bürger nach möglichen Standorten befragen.
Reptilienburgen als artgerechte Habitate
Im Falle der Eignung des Habitats sollen Informationsschilder mit QR-Codes installiert werden, die alle relevanten Informationen zum Projekt enthalten. Diese Schilder sollen dazu beitragen, das Bewusstsein für den Schutz von Reptilien zu schärfen und Interessierte über das Projekt zu informieren. Ein Beispiel für eine erfolgreiche Reptilienburg ist die an der Hans-Prinzhorn-Klinik in Hemer.
Wir sind überzeugt, dass die kostengünstige Schaffung einer Reptilienburg – es handelt sich dabei um eine Aufschichtung von Naturmaterialien wie Sand, Steinen und Totholz – nicht nur den Reptilien zugutekommt, sondern auch das Umweltbewusstsein in unserer Stadt stärkt. Gemeinsam können wir auch hier einen wichtigen Schritt in Richtung Naturschutz und Artenvielfalt gehen.