Zum Inhalt springen

Rede zum Haushalt 2025 von Eva Kitz, Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion

Die­se Rede ist Gegen­stand der Bera­tun­gen zur Haus­halts­sat­zung für das Jahr 2025. Sie wur­de in der Rats­sit­zung am 17. Dezem­ber 2024 gehal­ten. Es gilt das gespro­che­ne Wort.

Eva Kitz, Fraktionsvorsitzende
Eva Kitz, Fraktionsvorsitzende

Sehr geehr­ter Herr Bür­ger­meis­ter,
lie­be Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen,
wer­te Ver­tre­ter der Pres­se,
sehr geehr­te Damen und Herren,

was machen wir hier eigent­lich? Wir kön­nen hier noch so tol­le Ein­spar­mög­lich­kei­ten beschlie­ßen es hilft alles nichts, wenn wir uns die Ent­wick­lung anschau­en die zu erheb­li­chen finan­zi­el­len Ein­bu­ßen geführt hat. Die aktu­el­le finan­zi­el­le Lage unse­rer Stadt erfor­dert aber von uns allen ein hohes Maß an Ver­ant­wor­tung und Zusam­men­ar­beit – vom Rat und vom Bür­ger­meis­ter.

  • 100.000 Euro wur­den lie­gen gelas­sen, weil die vom Bür­ger­meis­ter gewoll­te Bei­trags­er­hö­hung für die OGS nicht aus­rei­chend vor­be­rei­tet wur­de. Und er war nicht dazu bereit, sei­nen Urlaub zu unter­bre­chen, um die­sen Feh­ler zu kor­ri­gie­ren. Wir waren gegen die­se Erhö­hung und sind es immer noch. Aber es gab nun­mal eine Mehr­heit in die­sem Rat, die wir selbst­ver­ständ­lich respektieren.
  • Gemein­sam mit den Eltern­ver­tre­tern haben wir uns auf die Anpas­sung der Mit­tag­essens­bei­trä­ge geei­nigt. Das wur­de vom Bür­ger­meis­ter nicht ordent­lich vor­be­rei­tet. Auf wie viel Geld der Haus­halt ver­zich­ten muss, muss die Ver­wal­tung noch liefern.
  • Eine wei­te­re knap­pe hal­be Mil­li­on Euro ging ver­lo­ren, weil es dem Bür­ger­meis­ter in den letz­ten vier Jah­ren nicht gelun­gen ist, die erfor­der­li­chen Fach­ex­per­ti­sen im Rat­haus zusam­men­zu­füh­ren, um den Digi­tal­pakt für Iser­lohn umzu­set­zen. Wir als SPD haben über Jah­re mehr­fach nach­ge­fragt und bes­ten­falls unzu­rei­chen­de Ant­wor­ten erhal­ten. Die Iser­loh­ner CDU hat dann ihren Ein­fluss im Land gel­tend gemacht. Es waren wir als eta­blier­te Kräf­te, die noch 3,5 Mil­lio­nen Euro geret­tet haben, die schon längst hät­ten ver­baut sein müssen.

Herr Bür­ger­meis­ter,

Feh­ler kön­nen pas­sie­ren. Die Fra­ge ist dann aber: Wie gehen Sie damit um. Sie sagen, Sie ärgern sich selbst. Sie sagen, die Ver­ant­wor­tung läge allein bei den Bei­geord­ne­ten. Sie sagen, Sie hät­ten mit dem allem nichts zu tun. Herr Joi­the, Sie sind Bür­ger­meis­ter von Iser­lohn, Chef der gesam­ten Ver­wal­tung. Und alles hat mit Ihnen zu tun. Sie tra­gen die Gesamtverantwortung.

Das wuss­ten Sie auch alles noch ganz genau, als Sie noch nicht Bür­ger­meis­ter waren. Das steht in ihren gan­zen Pam­phle­ten von damals: Bünd­nis der Ver­nunft, GFI, Wäh­ler­ge­mein­schaft Die­Is­erloh­ner. Sie wuss­ten ganz genau wie die­ses Amt aus­zu­fül­len ist – zumin­dest in der Theo­rie. Aber das ist seit vier Jah­ren alles ver­ges­sen, seit­dem es um die Pra­xis geht. Sie woll­ten die­ses Amt. Aber die Ver­ant­wor­tung, die damit ein­her­geht, wol­len sie auch nach vier Jah­ren nicht annehmen.

Wir las­sen Sie ja nicht allein. Von den Lin­ken und dama­li­ger UWG über die FDP bis zur CDU haben wir als SPD gemein­sam einen Antrag zur Orga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung gestellt. Eine Ein­la­dung, gemein­sam an den Struk­tu­ren zu arbei­ten. Eine Ein­la­dung des demo­kra­ti­schen poli­ti­schen Spek­trums. Das hat­ten Sie damals erst ein­mal rela­ti­viert. Mitt­ler­wei­le sind wir aber wirk­lich gemein­sam auf dem Weg.

Herr Joi­the, Sie zwin­gen die­sen Rat in eine Ver­geb­lich­keits­fal­le. Was auch immer wir hier beschlie­ßen, es muss auch umge­setzt wer­den. Wir brau­chen end­lich wie­der jeman­den mit einem Blick für das Gan­ze, mit Gespür für die Zusam­men­ar­beit, mit Verantwortungsbewusstsein.

Ich freue mich aber über die Zusam­men­ar­beit hier im Rat und in den Aus­schüs­sen. Wir sind teils hart in der Sache, aber es gelingt uns unge­ach­tet aller poli­ti­scher Schwer­punk­te immer eine prag­ma­ti­sche Lösung. Der Rat nimmt in sei­ner Mehr­heit sei­ne Ver­ant­wor­tung für Iser­lohn wahr.

Unser Dank gilt den Bei­geord­ne­ten und all den Ver­ant­wort­li­chen in den Res­sorts. Wir wer­den auch in schwie­ri­gem finan­zi­el­lem Fahr­was­ser mit Ihnen gemein­sam Iser­lohn lebens­wert halten.

Die SPD Iser­lohn wird dem Haus­halt zustimmen.

Vie­len Dank.