„Das Vorgehen von Michael Joithe hat viele Eltern verunsichert, die ihre Kinder deswegen aus Kita und OGS abgemeldet haben“, fasst SPD-Fraktionsvorsitzende Eva Kitz die aktuellen Vorgänge zusammen. Es stelle sich die Frage, wie sonst mit offiziellen Dokumenten umgegangen werde: „Lässt Michael Joithe seit vier Jahren Unterlagen ohne rechtliche Prüfung versenden?“
Es sei billig, bei diesem groß diskutierten Thema der Fachverwaltung die schwarzen Peter zuschieben zu wollen. „Als Vorgesetzter muss er sich vor seine Beschäftigten stellen und seine Verantwortung übernehmen“, ist Kitz entsetzt über den Wortlaut der städtischen Pressemitteilung. Nicht nur angesichts der angespannten Haushaltslage müsse der Bürgermeister auch transparent machen, wie viel Geld jetzt dem städtischen Haushalt fehlt.
Es ist schon der zweite Bock des Bürgermeisters aus derselben Ratssitzung vom 2. Juli. Schon den umstrittenen Satzungsbeschluss zur Erhöhung der OGS-Beiträge wollte er ursprünglich per Dringlichkeitsentscheidung in Kraft setzen. Wegen der Rechtsunsicherheit dieses Vorgehens fand der Bürgermeister kein Ratsmitglied, das die Entscheidung mitzeichnen wollte. Statt den Rat für den Satzungsbeschluss rechtzeitig noch im Juli einzuberufen, lud Joithe das Gremium erst nach seinem Urlaub im August ein und verspielte damit schon 100.000 Euro.
„Auch wenn wir andere Vorschläge als die Mehrheit des Rates zu den OGS-Beiträgen hatten: es läppert sich“, sagt SPD-Fraktionschefin Eva Kitz. Gerade mit Blick auf den ohnehin schon angeschlagenen Haushalt wundert sich die Sozialdemokratin: „Im Haushaltssicherungskonzept schlägt Joithe mit dem Rasenmäher Streichungen u. a. beim Ehrenamt, beim Sport und in der Kultur vor. Er sollte erst einmal seine Hausaufgaben machen.“ Gerade der erste Iserlohner Bürgermeister, der die Stadt in die Haushaltssicherung führt, muss mehr Sensibilität an den Tag legen.
Kitz erinnert daran, dass die Ausschussvorsitzende Anja Ihme im Juni sogar noch zur Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses eingeladen hat. „Es kann nicht sein, dass das Ehrenamt dauernd versuchen muss die Kohlen aus dem Feuer zu holen, weil der Bürgermeister seine Arbeit nicht macht“, so Kitz, „es gibt kein Vertrauen mehr in Vorschläge von Michael Joithe.“