Mit großem Unverständnis reagiert die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Iserlohn auf die angekündigte Schließung des Dialysezentrums in Letmathe. „Dieser Schritt ist ein weiterer Schlag gegen die Gesundheitsversorgung in Iserlohn und für die betroffenen Patientinnen und Patienten ein unzumutbares Signal“, fasst der stellvertretende Bürgermeister Michael Scheffler zusammen. Nach der Schließung des Marienhospitals vor fünf Jahren zöge sich der Kreis nun auch aus der wohnortnahen Versorgung von Dialysepatienten zurück. „Das ist nicht nur kurzsichtig, sondern ignoriert die Bedürfnisse der Menschen. Der Kreis übersieht die erheblichen Belastungen und den Verlust an Lebensqualitätfür die Patienten“, stellt SPD-Fraktionsvorsitzende Eva Kitz heraus.
Das Dialysezentrum in Letmathe ist für viele Patientinnen und Patienten mehr als nur eine medizinische Einrichtung. Es bietet den Betroffenen, die teils seit Jahren auf ihre lebenswichtige Behandlung angewiesen sind, einen Ort der Stabilität und Verlässlichkeit. „Die Verlagerung der Versorgung ins entfernte Lüdenscheid ist nicht nur eine Zumutung angesichts der langen Anfahrtswege, sondern schlichtweg unrealistisch – insbesondere angesichts des bekannten Verkehrschaos rund um Lüdenscheid und der fraglichen Übernahme der Fahrtkosten durch die Krankenkassen“, stellt Scheffler heraus.
Die Bürgerinnen und Bürger in Iserlohn und dem Nordkreis hätten das Recht auf eine gute medizinische Versorgung. Es sei unzumutbar, dass sie aufgrund von Entscheidungen im Kreis unter den Folgen leiden müssen. „Es ist mehr als fragwürdig, dass von Iserlohn und dem Nordkreis Solidarität für Projekte in anderen Teilen des Kreises eingefordert wird, während gleichzeitig die eigene medizinische Versorgung abgebaut wird“, verweist Kitz auf die Appelle zur Finanzierung der Sanierung des Lüdenscheider Klinikums.
Die Iserlohner SPD-Fraktion fordert den Märkischen Kreis als Gesellschafter der Märkischen Gesundheitsholding auf, seiner Verantwortung gerecht zu werden und gemeinsam mit seinem Unternehmen nach praktikablen Lösungen zu suchen. „Wir fordern den Kreistag auf, die Schließung abzulehnen und Alternativen auszuloten“, fordert Scheffler.