Am Montagabend informierten sich der Vorstand und Vertreter:innen aus Schulausschuss und des Betriebsausschuss Kommunales Immobilien Management der SPD-Fraktion über den Fortgang der Planungen zum Erweiterungsbau der Gesamtschule Iserlohn am Nußberg. „Hier entsteht jetzt ein modernes Schulgebäude, das dem aktuellen Stand der Pädagogik und den Anforderungen an die Inklusion von Schüler:innen entspricht“, ist die Fraktionsvorsitzende Eva Kitz im Ergebnis zufrieden mit den vorgestellten Plänen. Erfreulich sei auch die enge Zusammenarbeit zwischen Immobilienmanagement und Schulleitung, wie aus dem Gespräch hervorging.
Schulhof wird aufgewertet
„Auch im Außenbereich erfährt der Schulhof eine deutliche Aufwertung“, berichtet Bildungsexperte Peter Leye. Mit dem grünen Klassenzimmer, einer Aktionswiese und begrünten Sitzgelegenheiten werde mehr Natur auf den Schulhof gebracht. „Das ist genau das, was wir uns für die gesamte Stadt wünschen. Die Stadt geht damit auf die aktuellen klimatischen Anforderungen ein“, freut sich Kitz über die kreativen Lösungen. Der Bauanfang ist für Oktober avisiert. Nach der Fertigstellung sollen nach Information durch die Verwaltung das Bestandsgebäude saniert werden, schließlich der Standort Gerlingsen.
Nur an Gesamtschulen Kinder abgelehnt
„Die Gesamtschule ist die einzige Schulform in Iserlohn, an der Schüler:innen abgelehnt werden“, erinnert der stellvertretende Schulausschussvorsitzende Leye. Für das Schuljahr 2022/23 seien insgesamt 70 Kinder nicht angenommen worden, die nun eine andere Schulform wählen mussten. „Das sind etwa drei Züge und noch mehr Kinder als im vergangenen Jahr“, so der Bildungsexperte. Daher habe die SPD-Fraktion im Februar die Diskussion angestoßen, über die bauliche Erweiterung und Sanierung der ersten Iserlohner Gesamtschule auch über die Gründung bzw. Weiterentwicklung einer anderen weiterführenden Schule zur Gesamtschule angestoßen. „Die seit Anfang Juli vorliegende Schulentwicklungsplanung zeigt deutlich, dass wir mit dem Impuls völlig richtig lagen“, stellt die Fraktionsvorsitzende Eva Kitz heraus.
CDU-Schulministerin muss richtige Schlüsse ziehen
Wie am Montag den Medien zu entnehmen war, musste nordrhein-westfälische CDU-Schulministerin Dorothee Feller eingestehen, dass die frühe Aufteilung der Kinder nach der vierten Klasse im Wesentlichen nach den Schulformen Gymnasium, Realschule und Hauptschule für viele Kinder nicht geeignet ist. Immer mehr Schüler:innen würden nach der sechsten Klassen doch noch abgeschult. „Es ist immer ein negatives Erlebnis für ein gerade einmal zwölf- oder dreizehnjähriges Kind, dann doch noch auf eine andere Schule wechseln zu müssen, weil die gewählte Schulform nicht passt.“ Das sei aber absolut vermeidbar. „Der nächste logische Schritt wäre eine stärkere Förderung des Landes und Forderung an die Schulträger, mehr Gesamtschulen zu etablieren. Wir hoffen auf entsprechende Vorschläge aus Düsseldorf“, stellt der stellvertretende Bürgermeister Michael Scheffler fest.
Späte Kommunikation der städtischen Pressestelle
Am Vormittag teilte die Pressestelle der Stadt per Medienmitteilung mit, vor knapp drei Wochen sei der Bauantrag für das neue Schulgebäude eingereicht worden. „An diesen Stil nur über Zeitung und Radio mit der Politik zu kommunizieren, werden wir uns nicht gewöhnen“, ist Fraktionschefin Eva Kitz irritiert und stellt klar: „Es bedarf keiner Ausschusssitzung, um die Fraktionen über Fortschritte zu informieren. Gerade dann, wenn die Nachrichten positiv sind, ist das nicht nachvollziehbar.“ Am Gespräch nahmen seitens der Verwaltung Stadtbaurat Thorsten Grote, KIM-Betriebsleiterin Claudia Zawada sowie die Schulleiterin Barbara Brühl und ihr neuer Stellvertreter Thorsten Rodeheger teil.
Bereits am 4. Dezember 2018 beschloss der Schulausschuss nach jahrelangen Verhandlungen zwischen Verwaltung, Schulleitung und den Fraktionen den Kompromiss für das aktuelle Standortkonzept für die Gesamtschule Iserlohn und den Grundschulverbund Nußberg/Gerlingsen beschlossen. Im März 2023 hat die Schulverwaltung endlich die Auftragsvergabe für den ersten Bauabschnitt vorgelegt, die kurzfristig durch den Rat beschlossen wurde.